Wer „Bedeutungsschwangeres“, ikonographische Schwere, sucht, wird in Kirchmairs Werk nicht fündig. Er vermeidet Ballast auch hierin. Und er ist stets auf der Suche nach leichtem Werkstoff: Pappelholz verarbeitet der von Grund auf gelernte Handwerker im eigenen Atelier – sagen wir mit ihm: seiner Werkstatt! – makellos:


„Ich bearbeite die Oberflächen so, dass sie leicht wollig sind, was zu einer angenehmen Griffwärme führt. Ich liebe die inkarnatartige erotische Leibhaftigkeit des Pappelholzes und versuche diese durch meine Formen zu verstärken. Drei Millimeter starkes Pappelsperrholz ermöglicht die Konstruktion von Skulpturen, die außergewöhnlich leicht sind. Das ist mir sehr wichtig. Ich möchte mir nicht mehr unnötige Lasten auf die Schultern laden. Friedrich Nietzsches ‚Vom Geist der Schwere’ aus dem Zarathustra wirkt nachhaltig.“


Seit einigen Jahren beschafft sich Anton Kirchmair ganz neu einen ganz alten Werkstoff: Schweres Buchenholz reduziert er durch Schwelung zu leichtgewichtiger Holzkohle. Auch die Oberfläche dieses Materials hat das Samtige, Licht Einsaugende, welches ihm beim Pappelholz wie beim Papier offenbar so wichtig ist. Aus Stäben und Brettchen von Holzkohle fügt er architektonische Gebilde, die ein weites Feld von Assoziationen eröffnen: Möbel, Torso, Tempel und Kapelle, Teepavillon, Statue.

2009    „Schwere Leichtigkeit“    Foto: Franz Hintermann

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